Luftschreiben (Vayulekhan) - Nitai-Bhakti

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Luftschreiben (Vayulekhan)



    
In Indien ist es seit unvordenklicher Zeit üblich, die heiligen Namen Gottes zu schreiben. Man findet sie überall an Häusern, Bäumen oder an den Körpern ihrer Verehrer.
Wie das Hören, Chanten und sich an Nitais Namen erinnern, dient das Schreiben (Lekhan) der Vertiefung in den heiligen Namen 'Nitai'. Die innere Aufmerksamkeit ist und bleibt dabei immer beim Namen von Nitai.
Die billigste Methode des Schreibens ist Nitai-Vayulekhan, d.h., das Schreiben der Sanskrit-Silben von Nitais Namen mit dem Zeigefinger in der Luft.

Nitais Name ist unmittelbar mit Nitais spirituellem Körper, seinem Dham usw. identisch. Daher berührt man ihn beim Schreiben seines Namens unmittelbar mit seinem Finger. Beim Denken und Meditieren über Nitai, berührt man ihn unmittelbar mit seinem Geist, einem Teil des feinstofflichen Körpers. Dasselbe Prinzip lässt sich auf das Hören, Chanten, u.s.w. übertragen.
Die Technik von Nitai-Vayulekhan kombiniert das Berühren seines spirituellen Körpers (der mit Nitai-Nam identisch ist) mit dem Berühren seines Körpers durch den Geist des Bhakta, mittels tiefer innerer Visualisierung seines Namens.

Die Praxis wird folgendermassen beschrieben:
Schreibe mit dem Zeigefinger den Sanskrit-Namen “निताइ” (Nitai) in die Luft, während du die 10 Striche einen nach dem anderen visualisierst. (Du kannst obiges Bild als Vorlage herunterladen und ausdrucken, um das Schreiben der drei Sanskrit-Silben zu lernen.)

Die ersten 4 Striche bilden die Silbe 'ni', Strich 5 bis 8 bildet die Silbe 'taa' und die letzten 2 Striche ergeben das 'i'[ausgesprochen als Nithai", "thai" wie bei "Thai"länder].
Schreibe die Striche in grossen Bewegungen in der angegebenen Reihenfolge. Während du jeden Strich schreibst, visualisiere jeden Teil vor deinem geistigen Auge.
Versuche es mit geschlossenen oder mit geöffneten Augen, Blick in die Luft. Versuche dabei, das visualisierte Bild beständig im geistigen Auge zu behalten.


Der Begründer von Nitai-Vayulekhan (Srila Nitaipresthji) empfiehlt den Vorgang täglich mindestens 108 mal zu wiederholen (1 Runde). Dies dauert ungefähr 30 Minuten. Es sei kein Problem, wenn man zwischenzeitlich eine Pause einlegt. Zur Entlastung des Armes kann der Ellenbogen auf irgendeiner Fläche ruhen.
Nitai-Vayulekhan untersteht keinen Regeln und Bedingungen, genausowenig wie das Hören, Chanten und sich an Nitai Erinnern. Es kann überall und zu jeder Zeit praktiziert werden. Denn der heilige Name ist von materiellen Bedingungen völlig unabhängig.

Je mehr der eigene Geist auf Nitai ausgerichtet ist, umso schneller wird die Liebe zu Nitai entfacht.
Diese Nitai-Prema führt zu Gauranga-Prema und ultimativ zu Prema für Sri Sri Radha-Krishna.


Wer Probleme mit dem Visualisieren hat, kann obige Bildvorlage zur Unterstützung benutzen oder sich einfach auf die drei grundlegenden Methoden des Hörens, Chantens und sich an Nitai Erinnern konzentrieren, die jede für sich allein oder auch zusammen zu demselben Ziel führen.
Denn: Nitai-Vayulekhan ist kein Ersatz für die neun Vorgänge der Nitai-Bhakti, sondern eine bestimmte Kombination davon.

Im Caitanya-caritamrta (2.22.113) findet sich folgendes Zitat aus dem Padma Purana:
"Krishna ist der Ursprung Sri Vishnus. Man sollte sich stets an Ihn erinnern und Ihn zu keiner Zeit vergessen. Alle Gebote und Verbote, die in den sastras erwähnt werden, sollten die Diener dieser zwei Prinzipien sein."

Srila A.C. Bhaktivedanta Prabhupada schreibt in seiner Erläuterung zu Cc 1.9.25 folgendes:
"Es gibt neun verschiedene Vorgänge des hingebungsvollen Dienstes (sravanam, kirtanam usw.),doch sie alle sind nur für den Dienst des höchsten Herrn bestimmt. Ob man daher hört, chantet, sich erinnert oder verehrt - all diese Tätigkeiten werden das gleiche Ergebnis zeigen. Welcher dieser Vorgänge für einen bestimmten Gottgeweihten am geeignetsten ist, hängt von seinem Geschmack ab."

Daraus wird ganz klar: Nicht dem Vorgang der Annäherung an den Höchsten gilt die Aufmerksamkeit. Der Vorgang allein steht in keiner Beziehung zum Absoluten. Einzig der Name Gottes ist mit ihm identisch und daher das wahre Objekt unserer Aufmerksamkeit!
Sei es Nitai-Vayulekhan oder das Chanten in Form von Bhajan, Kirtan und Japa (Chanten auf einer Perlenkette - mit 108 Holzperlen zum Zählen) usw. oder eine Kombination mehrerer Vorgänge, ist letztlich unwichtig. Der zentrale Punkt ist immer der heilige Name Gottes (sei es Nitai, Gauranga, Radha-Krishna oder eine bestimmte Form Vishnus). Welchen Vorgang wir vorziehen, hängt von unserem Geschmack ab.
Die Behauptung, Vayulekhan sei den 9 Vorgängen der Bhakti überlegen, findet in den Shastras (Schriften) keine Unterstützung. Jeder herangezogene Vers betont die Bedeutung des heiligen Namens und nicht den Vorgang, wie dieser Name verehrt und geliebt wird. Daher betont Srila Prabhupada: "... all diese Tätigkeiten [Vorgänge] werden das gleiche Ergebnis zeigen".

Die neun Vorgänge der Bhakti (inkl. Vayulekhan, als Kombination einzelner Teile) dienen folglich alle zusammen (oder jeder für sich allein) dem Grunprinzip "immer an den Höchsten zu denken und Ihn nie zu vergessen".

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